Pflanzenschutz
Wer Gehölze in einer Baumschule erwirbt und pflanzen will, verlangt gesunde, wüchsige Pflanzen. Sie sollen weitgehend frei von Schädlingen und Krankheiten sein. Die Verschleppung von Schädlingen und Krankheiten mit den Gehölzen ist nicht nur nicht erwünscht, sondern in vielfacher Hinsicht sogar aufgrund internationaler Pflanzenschutzbestimmungen (Quarantäne) unzulässig. Deswegen muss der Baumschuler großen Wert auf die Gesundheit seiner Gehölzkulturen legen.Am sinnvollsten ist es, durch geeignete kulturtechnische Maßnahmen dem denkbaren Auftreten von Pflanzenschutzproblemen zuvorzukommen: Auswahl widerstandsfähiger Gehölzarten und -sorten, optimale Bodenvorbereitung, -bearbeitung und Düngung sowie Wahl der optimalen Pflanzenabstände. Durch Flächenwechsel und Beachtung günstiger Fruchtfolgen können Anreicherungen von Schadorganismen vermieden werden. Ebenso wichtig sind Maßnahmen der Pflanzenhygiene, wie etwa das Entfernen kranker Pflanzen oder Pflanzenteile sowie die Reinigung von Werkzeugen und Kultureinrichtungen.
Integrierter Pflanzenschutz: Alternativen haben Vorrang
Für viele Menschen bedeutet Pflanzenschutz stets den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel. In der Praxis hat sich jedoch das Prinzip des Integrierten Pflanzenschutzes durchgesetzt. Das bedeutet:
- Anbautechnische, mechanische und biologische Pflanzenschutzmaßnahmen haben Vorrang.
- Chemische Pflanzenschutzmittel werden nur dann eingesetzt, wenn bedeutender Schaden unabwendbar erscheint und andere Verfahren nicht ausreichen.
- Durch den gezielten Einsatz selektiv wirkender Pflanzenschutzmittel wird das Ökosystem möglichst wenig gestört.
Biologische Pflanzenschutzmaßnahmen wie der gezielte Einsatz nützlicher Gegenspieler, haben in Baumschulen in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung erlangt. Die Studentenblume Tagetes erecta, beispielsweise ist ein natürlicher Gegenspieler (Feindpflanze) der im Boden lebenden Fadenwürmer. Deshalb wird sie in zunehmendem Maße auf Baumschulflächen als Vor- oder Zwischenkultur angebaut.